Clemens Wasner, CEO und Gründer des AI (Artificial Intelligence)-Unternehmens enliteAI und Mitinitiator des Vereins „AI Austria“ im Gespräch mit Sinan Tankaz, Head of AI bei der Kapsch BusinessCom, über den Unterschied zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz, über die Chancen Österreichs im Bereich AI, die zu erwartenden Entwicklungen in den nächsten fünf Jahren und was künstliche Intelligenz von besoffenen Feldmäusen unterscheidet.
Clemens Wasner ist CEO und Gründer des AI-Unternehmens enliteAI, Mitinitiator des Vereins „AI Austria“ und einer der führenden Köpfe im DACH-Raum im Bereich der angewandten künstlichen Intelligenz. Im Gespräch mit Sinan Tankaz, Head of Artificial Intelligence bei der Kapsch BusinessCom, grenzt Wasner die künstliche Intelligenz von der menschlichen ab: „KI-Systeme sind wie zehntausende Praktikanten, die für einen arbeiten. Sie können aber keine Unternehmensstrategie erstellen oder Picassos malen“. Tankaz ergänzt: „Und diese Praktikanten sind zudem extrem fleissig, diszipliniert und machen kaum Fehler. Aber sie erledigten Tasks, keine Jobs.“ Beide heben die gute Ausgangssituation von Österreich im Bereich der AI hervor. Österreich boxe hier über seiner Gewichtsklasse, analysiert Wasner. Und Tankaz ergänzt: „Im KI-Bereich ist die Open Source Community sehr vital, global und offen. Dadurch besteht in der Verfügbarkeit zwischen Shenzhen, dem Silicon Valley und Standorten in Österreich kein Gap.“ AI-Experte Wasner geht davon aus, dass vor allem die G20-Staaten, die in Weiterbildung investieren und Fördermittel zum Einsatz von KI in etablierten Unternehmen bereitstellen, von der Entwicklung im AI-Bereich profitieren werden. Dabei ortet er einen Unterschied zwischen Europa und dem angelsächsischen Raum: „In der DACH-Region wird KI vor allem zur Erreichung der jährlichen Effizienzziele eingesetzt, während im angelsächsischen Raum eher neue Business-Modelle oder Gewinne im Vordergrund stehen.“ Tankaz bewertet dies durchaus positiv, denn eine mit KI ausgestattete, überlebensfähige Industrie bedeute eine gute Ausgangslage für die europäische Wirtschaft. Im Ausblick sieht Wasner in den nächsten fünf Jahren einen Wandel von der KI-unterstützten Analyse zur KI-unterstützten Erzeugung von Inhalten. Kapsch-Experte Tankaz erwartet, dass in fünf Jahren die meisten administrativen Prozesse automatisiert sind, was zu mehr Dienstleistungsorientierung in der Gesellschaft führen wird. „Ziel muss sein, dass die KI für uns wie ein Fahrrad für den Geist funktioniert“, bringt es Wasner am Ende dieser Folge auf den Punkt.
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